Wie bereite ich mich optimal auf einen wichtigen Vortrag vor?

Zu Beginn

Zuerst überlege ich mir die wirklich wichtigen Punkte, die ich auf jeden Fall ansprechen muss. Je nach Länge des Vortrags kann ich dann noch die zweit- oder drittwichtigsten Aspekte mit berücksichtigen.
Ich mache mir einen Stichwort-Zettel (bitte nicht ausformulieren, denn das wird in der Regel steif!). Dann überlege ich mir gute Überleitungen und Geschichten, die meine Information veranschaulichen und bildlich erläutern. Menschen lieben Geschichten und begreifen so viel besser. Für den Einstieg wähle ich z.B. eine große Fallhöhe (Erwartung und Ergebnis liegen weit auseinander), etwas Überraschendes, eine alltägliche Situation und deren Lösung – einfach etwas, das mich selbst als Zuhörer sofort packen würde. Damit stelle ich sicher, dass die Menschen mir von Anfang an zuhören. Auch am Schluss sollte ein kleines „Bonbon“ kommen, etwas, das die Zuhörer erinnern – sei es ein Geheimtipp, ein schönes Zitat, eine Überraschung oder ein Rahmen, der etwas, das ich zu Beginn angebracht habe, zu einem Abschluss führt.

Die Umsetzung

Wenn ich mir über all das Gedanken gemacht habe, gehe ich an die Umsetzung. Ich halte den Vortrag probeweise. Sofort merke ich, welche Übergänge hängen (wo komme ich nicht leicht von A nach B?), welche Aspekte ich mir nicht merken kann oder wo es für mich selbst langweilig wird. An diesen Stellen bessere ich nach – so lange, bis alles ohne Hänger läuft. Ich kann an den Punkten, die für mich gedanklich schwierig zu erreichen sind, als Hilfe eine Geste setzen. Gesten merkt sich der Körper leichter. Und wenn ich an die Geste den Inhalt kopple, kommt der Text automatisch, wenn ich die Geste mache. Dazu muss ich es aber einige Male geübt haben.

Sind es schwierige Sachverhalte, so nutze ich das Gehen als Kontroll-Mechanismus. Ich laufe im Kreis und halte meinen Vortrag. In dem Moment, wo ich stehenbleiben muss, weil mir etwas nicht einfällt, weiss ich, dass die Brücke von A nach B noch nicht funktioniert. Auch hier – nachbessern, bis es rund läuft.

Direkt vor dem Vortrag finden dann zwei Dinge statt: Ich wärme meinen Körper auf mit einem kurzen 10 – 15 Minuten Programm, damit alle Zellen wach und fit sind. So bringe ich auch meine Atmung in Gang. Anschließend mache ich für 5 – 10 Minuten Stimm-Übungen, damit Stimme und Körper verbunden sind und ich da draußen gut klinge.
Kurz bevor ich auf die Bühne oder in den Vortragsraum trete, gehe ich im Kopf noch einmal die wichtigen Punkte durch. Dann stelle ich mir das Publikum vor, öffne mein Herz für diese Menschen (ich kann mir auch im Kopf sagen: „Schön, dass Ihr mir heute zuhört! Ich rede heute nur für Dich!“), setze mein herzliches Lächeln auf und gehe raus auf meine Bühne!