Was Frust Dir sagen will

Früher dachte ich, Frust wäre schlecht, wäre eine Sackgasse, in die ich geraten bin, ein tiefes Loch, das mich runterzieht und das ich nicht haben will.
Vor kurzem ist es mir passiert, dass ich dachte, ich hätte mich sängerisch super auf ein Vorsingen vorbereitet. Ich wollte mir ein fettes Lob von meiner Lehrerin abholen. Stattdessen hat sie mich gebügelt. Ich stand da und dachte: “Ich hab sooo hart gearbeitet und jetzt war alles für die Katz – all meine Arbeit, meine Mühe, meine Zeit – für die Tonne!”
Ich habe tatsächlich dagestanden und aus Frust geweint. Ich war den ganzen Tag angefressen und es hat in mir genagt, wie sowas passieren kann. Minderwertigkeits- und Opfergefühl krochen aus ihren Löchern in Seele und Geist.

Dann habe ich erkannt: wenn ich gerade etwas Neues umsetze, dann kann ich nicht mit einem alten Modus auf die Startrampe fahren. Dann muss auch diese Herangehensweise modifziert und neu werden. Ich habe, als ich mich im Kopf auf Vorsingen gepolt habe, wieder meine alten Schalter gedrückt. Aber damit kann ich die neue Technik, die neue Art zu singen, nicht auf die Startrampe bringen. Das passt nicht mehr! Ich muss auch die Herangehensweise umdenken, anders fühlen, neu gestalten.

Ich hatte gewollt, dass meine Mentorin mich lobt und mir sagt, ich müsse nur noch diese oder jene Stelle nachputzen. Jetzt weiß ich selbst, welche Stellen ich nachputzen muss. Nämlich all jene, die ich im Kopf falsch gedacht habe: wie z.B. meine Art, mit Vorsingen innerlich und im Kopf umzugehen. Und auf einmal ist der Frust einer Dankbarkeit gewichen.

Der Frust hat mir die letzten Schritte offenbart, die bis zu meinem großen Ziel nötig sind.

Wenn Du Frust spürst, freue Dich. Denn Du weißt, Du bist gaaanz nah dran und es geht nur noch um die letzten paar Stellschrauben vor Deinem großen Erfolg.

Wie geil ist das denn!

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